Es geht wieder los - Schulstart!

Der Start ins neue Schuljahr für Eltern, Kinder, Pädagog*innen - Freude, Rückkehr zu Routinen - Sorge, Herausforderung?

Der Start ins neue Schuljahr kann vieles sein

Vor mehr als einer Woche hat in der Steiermark wieder die Schule begonnen. Für manche ist es ein vollkommener Neubeginn: neue Menschen, neue Kinder, neue Lehrer*innen. Für andere ist der Schulbeginn auch wieder der Beginn von Routinen, ein geregelter Alltag, das wieder regelmäßige Sehen von Freunden bzw. Kolleg*innen. Der Start in ein neues Schuljahr kann also von vielem begleitet sein, Aufregung, Vorfreude oder Erleichterung. 

Gleichzeitig kann der Einstieg in das Schulleben aber auch herausfordernd sein. Eltern und Schüler*innen müssen eben erst wieder in ihre Routinen finden, manches hat sich über den Sommer verändert oder muss überhaupt erst entwickelt werden. 

Wann muss wer aufstehen, welche Wege sind wie zu bewältigen, welche Fächer oder Kurse werden belegt – aber nicht nur organisatorisch bedeutet der Schulstart eine Herausforderung für die gesamte Familie, auch das soziale Miteinander in einer neuen Klasse kann herausfordernd sein, neue Freunde wollen gefunden werden und auch bestehende Freundschaften können nach dem Sommer ganz anders erlebt werden. Für Eltern und Kinder entstehen dadurch auch neue Entwicklungsaufgaben, deren Bewältigung nicht immer – und schon gar nicht für alle – einfach ist –  das ein Stück weit Loslassen aber auch das Vertrauen in sich bzw. in das eigene Kind zu finden. Gleiches gilt für Pädagoginnen und Pädagogen, auch für sie kann der Einstieg herausfordernd sein  – neuen Erlässe und Vorgaben müssen integriert und umgesetzt werden, Dynamiken können sich ändern in den Klassen als auch im Kollegium, neue Klassen müssen erst kennengelernt, das soziale Gefüge erst ausgelotet werden.

Und wie auch schon letztes Jahr, ist der Schulstart geprägt von der Corona-Pandemie, in verschiedensten Ausprägungen eine Herausforderung für viele Pädagoge*innen, Kinder und Eltern. Da gibt es Sorgen um das „Offenbleiben“ der Schulen, organisatorischen Mehraufwand, der für Stress im Schulalltag sorgt, viele Meinungen und Diskussionen, die oft das eigene Umfeld oder die des Kindes belasten. Vieles, das uns fordern kann.

Wie geht es Ihnen mitten im Schulbeginn? 

Konnten Sie bereits eigene Routinen finden? Sind Ihre Kinder bereits ein Stück (wieder) in der Schule angekommen? Welche positiven Veränderungen konnten Sie vielleicht erkennen, seit die Schule wieder begonnen hat? Bereichernde Eindrücke, neue Freundschaften, etwas mehr Freiraum – Neugier, auf das, was kommt?

Gut ins neue Schuljahr starten

Geben Sie sich und Ihrer Familie Zeit, in den neuen Alltag zu finden. Alles ist noch am entstehen und muss erst seinen Platz finden, Abläufe müssen erst erprobt werden. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, bevor Sie alles durchorganisieren und spüren Sie, ob das so für Sie auch wirklich gut funktionieren kann. Wenn nicht, besprechen Sie es mit Ihrer Familie oder rekapitulieren Sie Ihren Wochenplan, denn es gibt oft mehr Wege, als man im ersten Moment sehen kann. 
 
Gestehen Sie sich und Ihren Kindern zu, dass gerade diese erste Zeit einfach anstrengend sein kann. Denn es gibt so viele Dinge, die Sie und Ihre Kinder jetzt gleichzeitig einordnen und verarbeiten müssen. Das braucht Energie und Ressourcen, auch wenn vieles unbemerkt im Hintergrund passiert. Versuchen Sie jetzt ganz besonders auf genügend Schlaf zu achten, auch wenn das gerade jetzt oft schwer fällt, weil eben die Routine oft noch nicht da ist, die es dazu braucht. Zumindest geben Sie sich ein inneres „Okay. Wir dürfen alle erschöpft sein“. Planen Sie sich wenn möglich nicht zu viele Extra-Aktivitäten ein, in kurzer Zeit werden Sie wieder mehr Ressourcen dafür frei haben, wenn sich alles geordnet und eingespielt hat.
 
Nehmen Sie sich als Lehrperson nach dem aktiven Schultag bewusst kurze Auszeiten (10 bewusste Minuten reichen!), die Sie mit dem füllen, was Ihnen gut tut und Ihnen einen Moment innerer Ruhe ermöglicht (Musikhören, eine Runde Spazieren, Atemübungen, in den blauen/grauen Himmel schauen und dem Nichtstun zuhören etc.). Und auch während der Schulzeit, falls alle alles gleichzeitig wollen und alles gleichzeitig erledigt werden soll, halten Sie einen Moment dazwischen inne, nur für Sie, atmen Sie tief durch und tanken Sie eine Portion Verlangsamung, die Sie danach umso präsenter und effizienter weiterarbeiten lässt. 

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Start ins neue Schuljahr!