Welt-Alzheimer-Tag – ein Blick auf das Vergessen: Demenz
Am 21.09. ist Welt-Alzheimer-Tag, weshalb dieser Beitrag dem Thema Demenz gewidmet ist. Demenz ist ein Thema, das viele von uns betrifft, sei es als betroffene, angehörige oder pflegende Person.
Demenz – Alzheimer – was ist was?
Viele Menschen verwenden den Begriff „Alzheimer“ gleichbedeutend mit Demenz. Was verständlich ist, denn im Wesentlichen meint man ein bestimmtes Krankheitsbild, das, wenn Vergesslichkeit über eine Altersvergesslichkeit hinausgeht und immer weiter zu nimmt.
Demenz ist jedoch ein Überbegriff, „Alzheimer“ hingegen ist eine eigene Form einer Demenzerkrankung. Es gibt viele unterschiedliche Arten von Demenz-Erkrankungen, am häufigsten ist jedoch Morbus Alzheimer (60-80%), gefolgt von vaskulärer Demenz (15-20%) und einer Demenz mit Lewy-Bodies (7-20%), andere Formen sind seltener und oft liegen auch Mischformen vor.*
Was versteht man unter Demenz?
Demenz ist der Überbegriff für alle Erkrankungen, die vor allem mit einer fortschreitenden Störung der Gedächtnisfunktionen einhergehen. Je nach Erkrankung können sich die einzelnen Symptome und vor allem der zeitliche Verlauf unterscheiden.
Grundsätzlich versteht man unter Demenz aber ein gemeinsames Erscheinungsbild. Zu Beginn fällt meist die Störung des Kurzzeitgedächtnisses und der Merkfähigkeit auf, Betroffene fragen zum Beispiel in kurzer Zeit sehr oft hintereinander, ob man schon gegessen habe oder wie das Wochenende war. Im weiteren Verlauf können Betroffene auch immer weniger auf ihr bereits erworbenes Wissen, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten aus dem Langzeitgedächtnis zurückgreifen. Betroffene können daher ihren Alltag immer weniger selbstständig bewältigen. Automatisierte Abläufe wie Kaffee kochen oder Autofahren werden „verlernt“. Auch sich sprachlich auszudrücken, fällt Betroffenen im Verlauf der Krankheit immer schwerer. Werden Erlebnisse erzählt, werden bestimmte Details oder Begriffe oft blumig umschrieben, Erinnerungen werden besonders ausgeschmückt, um das eigentlich Vergessene auszugleichen. Deutlicher erkennbar werden die Beeinträchtigungen dann durch häufige Wortfindungsstörungen oder Umschreibungen, z.B. mit „das Ding“.
Doch auch die emotionalen und sozialen Fähigkeiten einer Person mit Demenz verändern sich mit der Zeit und es können sich vor allem für Pflegende und Angehörige herausfordernde Verhaltensweisen entwickeln, z.B. Misstrauen, Depression, erhöhte Reizbarkeit und auch Aggressionen. Viele Demenzen verlaufen in unterschiedlichen Phasen, weshalb auftretende Aggressionen oft nach einer bestimmten Zeit wieder abklingen.
Selbstbestimmt mit Demenz leben – aber wie?
Die meisten Betroffenen einer Demenzerkrankung wünschen sich wie fast alle Menschen ein möglichst langes selbstbestimmtes Leben. So lange es geht, wird versucht, die eigenen Gedächtnislücken zu kompensieren. Mit der Zeit kommen auch Ärger und Verdruss über sich selbst dazu, weshalb viele Betroffene in einer dieser Phasen z.B. oft andere für das vermeintliche „Verschwinden“ verlegter Dinge verantwortlich machen oder Depressionen entwickeln. Durch eine spezifische medizinische Behandlung, individuelle Betreuung und Training kann der Prozess einer Demenzerkrankung verlangsamt und vor allem die Lebensqualität der Betroffenen erhöht werden.
Viele Angehörige wünschen sich ebenfalls, den Betroffenen ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und ihre Lieben entsprechend zu begleiten. Doch auch bereits in dieser Phase ist es wichtig für Angehörige und Pflegende sich Wissen über den richtigen Umgang mit Demenzerkrankten anzueignen, um die Belastungen für sich selbst und die erkrankte Person möglichst gering zu halten.
Wie reagiere ich am besten auf immer gleiche Fragen?
Was kann ich machen, wenn die demenzerkrankte Person, die ich versorge, mir gegenüber plötzlich misstrauisch ist?
Wie sollen wir mit den Aggressionen unserer demenzerkrankten Angehörigen umgehen?
Geduld und Einfühlungsvermögen sind mit Sicherheit entscheidend für einen gelingenden Umgang mit Demenzerkrankten, diese sind aber nicht immer leicht aufzubringen, vor allem wenn Betroffene zuhause oder von einem selbst versorgt und gepflegt werden. Daher ist es besonders wichtig auf die eigenen Grenzen zu Achten und rechtzeitig auf Unterstützung von pflegerischer und psychologischer Seite zurückzugreifen.
Die Versorgung und Pflege einer demenzkranken Person, vor allem bei bereits fortgeschrittener Erkrankung, kann neben Beruf und Familie oft überfordernd sein, wodurch die Beziehung zwischen betroffener und angehöriger Person enorm belastet wird. Sorgen Sie daher rechtzeitig für Unterstützung.
Sind Sie Angehörige*r oder pflegen Sie eine demenzerkrankte Person?
Hier finden Sie meine Angebote für Angehörige demenzerkrankter Personen:
https://freiraum-buchegger.at/psychologische-begleitung/#angehoerigenarbeit
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Sind Sie selbst an Demenz erkrankt und wollen für sich und Ihre Angehörigen Unterstützung, um besser mit der Erkrankung umgehen zu können?
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Sind Sie selbst an Demenz erkrankt und haben Konflikte in der Familie oder Partnerschaft, was Ihre Wünsche für die letzte Lebensphase angeht?
Haben Sie ein an Demenz erkranktes Familienmitglied und Konflikte innerhalb der Familie bzw. mit betreuenden Personen, wie die Versorgung Ihrer*Ihres erkrankten Angehörigen konkret stattfinden oder aufgeteilt werden soll?
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Hier finden Sie hilfreiche Links und Stellen zum Thema Demenz:
Das Netzwerk Demenzhilfe „Vergiss dein nicht“ begeht einen „Langen Tag der Demenz“ in Graz:
Selbsthilfegruppen für Angehörige Demenzkranker Personen:
https://www.selbsthilfe-alzheimer.at
https://www.demenz-hilfe.at/fuer-angehoerige/selbsthilfegruppen/
Demenzwegweiser „Vergiss dein nicht“ der steirischen Alzheimerhilfe (SALZ) in Kooperation mit dem Gesundheitsresort der Stadt Graz mit nützlichen Infos und Anlaufstellen:
https://www.graz.at/cms/dokumente/10376001_8114338/fb69a78e/Demenz-Ratgeber%20EV%20opt.pdf
Ein Pressebeitrag der Diakonie zum Welt-Alzheimertag:
Informationen zu Alzheimer und generell Demenzen von der Österreichischen Alzheimer Gesellschaft (ÖAG)
http://www.alzheimer-gesellschaft.at/informationen/was-ist-alzheimer/
* Zahlen von der Seite der österreichischen Alzheimer Gesellschaft: http://www.alzheimer-gesellschaft.at/informationen/zahlen-statistik/
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